Giuseppe Madonia

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unheimliche Geschichten

Diashow








Ausstellung Remise Wintersteinstrasse Berlin 03. 03. 2006
unheimliche Geschichten - unheimliche Autoren
mit einer Lesung des "Theaters Ihres Vertrauens"
und bisher unveröffendlichten Arbeiten von Giuseppe Madonia aus dem Jahr 2004
die an seine frühen figürlichen Arbeiten aus dem Jahr 1987 anknüpfen.














„... noch ehe der letzte Schlag der Uhr in der Stille verklungen war, mehrere aus der Menge sich der Gegenwart einer maskierten Gestalt bewusst wurden, die bis dahin noch keiner von ihnen bemerkt hatte.
Als das Gerücht von der Anwesenheit dieser neuen Erscheinung flüsternd die Runde gemacht, ertönte aus der ganzen Gesellschaft ein Murmeln des Staunens und der Missbilligung – das sich endlich zu einem Ausdruck des Schreckens, des Entsetzens und des Abscheus steigerte.
Es lässt sich denken, dass es schon eine ganz ungewöhnliche Maske sein musste, die in einer so phantastisch gekleideten Gesellschaft eine derartige Erregung hervorbringen konnte. Die Maskenfreiheit war in der Tat für jene Nacht fast unbeschränkt, aber die unbekannte Erscheinung ging sogar über des Prinzen weitgehendste Erlaubnis hinaus. Selbst in den leichtfertigsten, frivolsten Herzen gibt es Saiten, bei deren Berührung der Mensch erbebt. Und selbst für die Verlorenen, denen Leben und Tod nur noch Spott ist, gibt es Dinge, die sie nicht zu ihrem Gespött machen wollen. Die ganze Gesellschaft schien auch hier von dem Gefühl durchdrungen, dass in dem Kostüm und dem Auftreten des Fremden weder Geist, noch die geringste Empfindung für Schicklichkeit zu erkennen sei. Seine Gestalt war lang und hager und vom Kopf bis zu den Füßen in Leichentücher gehüllt. Die Maske, die sein Gesicht verhüllte, war so getreu dem Angesichte eines schon erstarrten Leichnams nachgebildet, dass man auch bei genauester Prüfung die Täuschung kaum erkennen konnte. Doch dies alles hätten die Festgenossen – vielleicht nicht gebilligt, aber doch noch erträglich gefunden. Aber der Vermummte war so weit gegangen, den Typus des roten Todes anzunehmen. Die Laken, die ihn umhüllten, waren mit Blut bespritzt – und seine breite Stirn sowie sein Gesicht waren mit den grauenhaften scharlachroten Flecken besprenkelt. ...“

Aus Edgar Allan Poe „Die Maske des roten Todes“













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